zur Startseite
Tabakpflanze

Tabakpflanze nicotianum nicotianum, Stich aus dem 19. Jh., Sammlung Kluttig & Kügler

niederländische Tonpfeifen

Niederländische Tonpfeifen aus dem 17. Jh., Fundort: Altstadt von Elbing, Museum Elblag/ Elbing, Polen

Schale mit Tonpfeiferaucher

Schale mit Tonpfeiferaucher, Lüneburg, 1818, Museum Lüneburg

glasierte Tonpfeifen

Glasierte Tonpfeifen aus Schlesien (?), 17. Jh., Fundort: Breslau, Archäologisches Museum Wroclaw/ Breslau, Polen

Gesteckpfeifenkopf

Gesteckpfeifenkopf mit „Hexen”-Relief, Fa. Gambier, Frankreich (?), Mitte 19. Jh., Stadtmuseum Tartu/ Dorpat, Estland

Tabak und Tonpfeifen

… im südlichen Ostseeraum und in Schlesien

2004 – 2006

Eine Ausstellung mit dem Arbeitskreis Tonpfeifen, dem Ostpreußischen Landesmuseum und der Stadtarchäologie Lüneburg

Die Ausstellung wurde von Ralf Kluttig-Altmann und Martin Kügler vom internationalen Arbeitskreis Tonpfeifen erarbeitet.

Wer im 17. Jahrhundert dem neuen Genuss des Rauchens frönen wollte, benötigte ein Hilfsmittel – eine Tonpfeife! Das blieb bis ins 19. Jahrhundert so, denn trotz der zunehmenden Konkurrenz von Pfeifen aus anderen Materialien, Zigarren, Schnupf- und Kautabak waren Tonpfeifen das populärste Hilfsmittel zum Genießen von Tabak, sozusagen die „Zigarette” des 17. und 18. Jahrhunderts.

Historische Tonpfeifen sind nicht nur für den Archäologen interessant. Sie sind sehr häufig unbeschadet im Boden erhalten und geben mit vielfältigen Verzierungen, Marken und Inschriften Auskunft über Ort und Zeit ihrer Herstellung. Tonpfeifen sind wichtiges „Leitfossil” für andere Funde des Alltags, die sich nicht so genau datieren lassen. Sie gelten als das wichtigste archäologische Zeugnis für die Kulturgeschichte (nicht nur) des Rauchens im Barock.

Die sich der Kulturgeschichte dieses Alltagsgegenstandes früherer Zeiten widmende Ausstellung blickt erstmals besonders auf die Entwicklung im südlichen Ostseeraum und in Schlesien. Archäologische Funde aus Ost- und Westpreußen, aus Estland und Schlesien belegen den Konsum von Tabak mit Tonpfeifen schon seit dem frühen 17. Jahrhundert.

Pfeifenform und Tonpfeife
Pfeifenform und Tonpfeife, Westerwald, 19./20. Jh., Sammlung Kluttig & Kügler

Wie Tonpfeifen hergestellt wurden, zeigt die Ausstellung ebenso wie Produkte aus Warschau und den beiden wichtigen preußischen Manufakturen in Rostin in der Neumark und in Sborowski in Oberschlesien aus dem 18. Jahrhundert. Im Vergleich mit den Funden von Tonpfeifen aus Verbrauchsorten wie Lüneburg können Aussagen über die Vorlieben der Tonpfeifenraucher gemacht werden. Zahlreiche Leihgaben aus dem In- und Ausland verdeutlichen den Konkurrenzkampf der Tonpfeifen gegen Pfeifen aus anderen Materialien.

Die Ausstellung war mit einer internationalen Tagung vom 30.04.–01.05.04 im Ostpreußischen Landesmuseum in Lüneburg und einem geselligen „Tabakkollegium” verbunden. Zur Ausstellung erschien ein Katalog.

Zeitschift KnasterKopf
KnasterKOPF – die Fachzeitschrift für Tonpfeifen und historischen Tabakgenuss

Stationen der Ausstellung

Ostpreußisches Landesmuseum, Lüneburg (01.05.–29.08.2004)
Oberschlesisches Museum, Ratingen (14.08.–02.10.2005)
Schlesisches Museum, Görlitz (14.10.2005–29.01.2006)

Siehe auch unsere Online-Ausstellung:

Die trockene Trunkenheit

Kleine Kulturgeschichte des Tabakrauchens

zur nächsten Ausstellung

zurück zur Übersicht