Objektgruppe Keramik
Steinzeug
Protosteinzeug „Siegburger Art”
FO: In der Techt/Salzbrückerstraße
Protosteinzeug Siegburger Art
13. Jahrhundert
Mit dem Begriff „Protosteinzeug” wird eine Ware bezeichnet, die mit höherer Temperatur gebrannt wurde und teilweise gesintert ist. Sie unterscheidet sich von der Irdenware durch eine geringere Porosität und eine größere Härte.
In Siegburg bei Köln geht diese Qualitätsverbesserung in der Beschaffenheit des Scherbens mit neuen Gefäßformen einher und grenzt sich in der technologischen Entwicklung von der hartgebrannten Irdenware deutlich ab. Die Brenntemperatur liegt bei etwa 1180 °C. Eine lange Brenndauer führt zu einer dunkleren Färbung und einer rauen Beschaffenheit der Oberfläche. Irdenware hat den Vorteil, durch den weniger dichten Scherben hitzeverträglicher zu sein. Zudem ist sie wegen der geringeren Brenndauer und -temperatur billiger in der Herstellung. Dementsprechend wurde sie überwiegend als Koch- und Haushalsgeschirr genutzt, während das Protosteinzeug den Bereich des Trink- und Schankgeschirrs einnahm.
Literatur
- Spallek, Clemens, Die mittelalterliche Keramik vom „Langen Hof” in Lüneburg. Erfassung des Bestands und Datierung. Denkmalpflege in Lüneburg 2012, 23-35. Download PDF (1,3 MB)